Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz - Hailer e. V.

Moderlieschen im Naturteich?  :  Blindschleichen in der Goldhole  :  Vom Reisighaufen zur Benjeshecke

Kurzfassung: Moderlieschen im Naturteich? von Sebastian Binder und Florian Binder (zurück zum Seitenanfang) 


(von links: Sebastian Binder und Florian Binder)

Thema
Moderlieschen im Naturteich?

Themenfindung
Nachdem ich, Sebastian, bereits mit zwei Arbeiten über unseren Garten, seine Umgestaltung und Anlage als Biotop teilgenommen habe, sah ich mir im laufenden Jahr unser Ökosystem Teich zusammen mit meinem Bruder, Florian, genauer an. Die Moderlieschen wurden bewusst in den Teich gesetzt. Wir wollten wissen, ob sie das Ökologische Gleichgewicht des Teiches stören oder nicht.

Lage des Teiches
Unser Teich ist ein Teil eines Naturgartens. Er wird im Westen gesäumt von einem Schilfgürtel, hat nördlich einen Bachzulauf, ist im Osten frei zugänglich und wird im Süden von einem großen Bergahorn beschattet. Der Garten liegt in einem alten Ortskern und war früher Teil landwirtschaftlicher Gehöfte.

Beschreibung des Teiches
Unser Teich ist ein Folienteich. Die Oberfläche beträgt ca. 13 qm. Angelegt wurde er mit Stufen in den Höhen 0-0,10m, 0,20m, 0,35m, 0,75m, 1,10m. Hierbei wurden die verschiedenen Vegetationsstufen und ihre Bewohner berücksichtigt. Die Anlage erfolgte im Frühjahr 2001. Der Moderlieschenbesatz fand im gleichen Sommer statt, die Tiere werden nicht gefüttert.

Vorgehensweise
Wir begannen am 29. April 2002 mit der Teichbeobachtung. Als erstes legten wir uns eine Liste der Wasserpflanzen an. Danach wurden die Teichbewohner und Teichbesucher erfasst. Dazu nutzten wir verschiedene Bestimmungsbücher und ein Binokular. Bei den angelegten Protokollen wurden auch Wassertemperatur, Lufttemperatur, Tageszeit und Wetterlage notiert. Einmalig führten wir eine chemische Analyse durch.

Ergebnis
Tierarten am Teich: 32
Tierarten im Teich: 18
Pflanzenarten im und am Teich: 30
Gefundene Exuvienarten: 2
Es konnte keine Beeinträchtigung des Ökosystems Teich durch die Moderlieschen festgestellt werden. Der Teich wurde nicht, wie zunächst vermutet, leergefressen.

 

 

Kurzfassung: Blindschleichen in der Goldhole von Hailer von Larissa Horn, Melanie Gottwald und Sebastian Hecht (zurück zum Seitenanfang) 


(von links: Larissa Horn, Melanie Gottwald und Sebastian Hecht)

Ältere Mädchen aus unserer Gruppe haben uns erzählt, dass es in der Goldhole in Hailer Blindschleichen gäbe und dass, wenn man schwarze Folie auslege, sie sich dort verkriechen und man sie gut beobachten könnte.
Das interessierte uns und wir beschlossen, die Blinschleichenpopulation in der Goldhole näher zu erforschen.

Zuerst einmal wollten wir feststellen, wie viele Blindschleichen es ungefähr in der Goldhole gibt. Dann interessierte uns, ob die Blindschleichen immer die gleiche Folie als Unterschlupf benutzen oder ob sie ihre Ruheplätze wechseln. Außerdem wollten wir wissen, wie schwer und wie lang die gefundenen Blinschleichen sind.

Wir begannen unsere Beobachtungen Mitte Mai und beendeten sie Mitte September. Zuerst besorgten wir uns 1mm dicke schwarze Folie. Diese Schnitten wir auf eine Größe von 70cm auf 100cm zurecht und legten sie an sieben verschiedenen Stellen in der Goldhole aus.

Dann besorgten wir uns Lösungsmittel freie, also ungiftige Plakafarbe in verschiedenen Farben. Mit diesen betupften wir die gefangenen Blinschleichen, damit wir sie später wieder erkennen konnten. Wenn die aufgetragene Farbe getrocknet war und wir die Tiere gemessen und gewogen hatten, setzten wir sie an genau der Stelle aus, wo wir sie gefangen hatten.
Bei jedem Widerfang wurde die Markierung erneuert.
Die gefundenen Maße und Gewichte sowie die angebrachten Markierungen trugen wir in ein Protokoll ein. Hierin vermerkten wir auch das Datum, die Lufttemperatur und unter welcher Folie wir welches Tier gefunden hatten.

Unter den ausgelegten Folien in einem Areal von ca. 3000m² fanden wir 22 verschiedene Blindschleichen.
Unter Folie A wurden 4x, unter Folie B 23x, unter Folie C 4x, unter Folie D 7x, unter Folie E 9x, unter Folie F 3x und unter Folie G 0x keine Blindschleichen gefunden.
Von den 22 Tieren wurden 9 nur einmal angetroffen, 7 wurden 2x gefunden, 2 Tiere 3x, 3 Blindschleichen wurden 4x und 1 Tier 5x registriert.

Die gefundenen Maße und Gewichte waren sehr unterschiedlich. Die kleinsten Blinschleichen hatten ein Gewicht von 1,5g und waren 11cm lang. Es handelte sich sicher um die im letzten Jahr geborenen Jungtiere. Beim schwersten Tier registrierten wir eine Länge von 35cm und ein Gewicht von 30g. Dieses Tier war eindeutig trächtig. Das zweitschwerste Tier hatte 18g bei einer Länge von 33cm.

Über die Gewichts- und Längenzuwächse im Beobachtungszeitraum stellten wir folgendes fest: Alle Tiere wuchsen zwischen 0,5cm und 2,5cm und nahmen an Gewicht zwischen 0,5g und 2,5g zu.

Über das Wanderverhalten konnten wir folgendes feststellen:
1 Tier wurde unter 4 verschiedenen Folien angetroffen. 2 Blindschleichen suchten 3 verschiedene Folien auf, 6 Tiere benutzten 2 verschiedene Folien als Unterschlupf und 13 Blindschleichen wurden entweder nur 1x registriert oder benutzten immer die gleiche Folie.

 

 

Kurzfassung: Vom Reisighaufen zur Benjeshecke von Sandra Reichert und Lena Wickert (zurück zum Seitenanfang) 


(von lins: Sandra Reichert und Lena Wickert)

Im Sommer 2002 wurde in der Gemarkung Hailer eine neue Benjeshecke aufgeschichtet. Es wurde darüber diskutiert, ob eine solche Maßnahme überhaupt sinnvoll sei. Da es in der Gemarkung Hailer noch andere Benjeshecken unterschiedlichen Alters gibt, beschlossen wir, in einer Untersuchung die Vor- bzw. Nachteile einer Benjeshecke darzustellen.

Eine Hecke besteht aus verschiedenen aneinander gereihten, meist heimischen Bäumen und Sträuchern. Gehölze in der Feldflur gehören wegen ihrer Oberfläche, ihrer Vielzahl an Nischen und Schlupfwinkeln sowie der Mannigfaltigkeit des Futterangebots zu den arten- und individuenreichsten Biotopen in unserer Landschaft.

Diese Reisighaufen bieten vom 1. Tag an Tieren Unterschlupf, den Vögeln eine Singwarte, Schutz vor Wind und den im Totholz lebenden Tieren und Pflanzen Lebensraum. Vögel benutzen den Reisighaufen als Singwarte und geben dabei Kot ab. Die in diesem Kot als unverdaulich ausgeschiedenen Samen heimischer Bäume und Sträucher beginnen im Schutz des Gestrüpps zu keimen. (Die Natur pflanzt nicht, sie sät) Holzige Hochstauden und junges Gebüsch gehen unmerklich ineinander über. Das grobe Reisig schützt die Jungpflanzen vor Verbiss und anderen Beschädigungen, so dass die Pflanzen kräftig wachsen können.

Im Laufe der Zeit wird das Altholz zu Humus und düngt die Pflanzen. So entsteht eine Hecke aus heimischen Sträuchern zum Nulltarif.

Unsere Untersuchungen ergaben, dass eine Benjeshecke außerhalb der Ortschaften eine sinnvolle und preisgünstige Alternative zur gepflanzten Hecke ist.
Voraussetzung ist, dass man der Hecke mindestens 10 Jahre zum Wachsen einräumt und das Schnittgut in ausreichender Höhe und Breite aufschichtet. Nach dieser Zeit ist sie von einer gepflanzten Hecke nicht mehr zu unterscheiden, nur dass die vorkommenden Pflanzenarten die Natur selber bestimmt hat und diese deshalb besonders vital und widerstandsfähig sind.

Den Zeitraum der Entwicklung kann man verkürzen, in dem man einige Heckenpflanzen in Lücken einbringt. Auch einige Bäume sollten gepflanzt werden. Sie bilden eine 4. Schicht in der Hecke, lockern das Erscheinungsbild auf und dienen den Tieren, die nur die höheren Bäume anfliegen, als Singwarte und Ansitzplatz.

Innerörtlich ist eine Benjeshecke aus ästhetischen Gründen wohl nicht zu empfehlen, da sie doch recht lange einen ungeordneten Eindruck vermittelt.
Allerdings ist eine gepflanzte Hecke teuer (kosten für Pflanzen und Arbeitslohn) und in der ersten Zeit pflegebedürftig.

 


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